Falko Warmt
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Werke Informationen Kurzbiographie Texte Hans Lehmann, 1987
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„Wenn sich ein Mensch einer Leidenschaft überlässt, mit anderen Worten: wenn sein Steckenpferd bockig wird – dann fahre hin, kühle Vernunft und billige Vorsicht.“
Bis Falko Warmt zum Zeichnen und Malen kam, ging er verschiedene Wege – um nicht Umwege sagen zu müssen – und bis er endlich als Künstler seinen unverwechselbaren Personalstil gefunden hatte, war er vielen Irrlichtern gefolgt. Nun aber scheint ihm alles möglich – körperlich wie geistig. Weder hat Falko Warmt im akademischen Sinne studiert, noch ist er auf dem Gebiet der Kunst ein reiner Autodidakt. Zunächst suchte er freilich bei sich selbst Hilfe, heimlich auf dem Dachboden des elterlichen Hauses malend, dann (1958-60) bei Otto Müller in Halle und nach seinem Ingenieurstudium (1961) in Berlin bei Ingo Timm, von dem er die altmeisterlichen Techniken erlernte. Diese Zeit ist die der Suche und Versuche gewesen – vor allem was die künstlerischen Techniken betrifft. Doch die eigene Kunstproduktion wurde ihm immer wichtiger. Sie rangierte mittlerweile in seinem Kopf an erster Stelle, obwohl er weiterhin als Chemieingenieur an der Akademie der Wissenschaften arbeitete, um sich und seine Familie ernähren zu können. Diese Jahre waren angefüllt mit Spannungen und Widersprüchen: die Leidenschaft war ihm längst zum Beruf und sein eigentlicher Beruf zur ungeliebten Tätigkeit geworden, die ihn hinderte, sich ganz der Kunst zu widmen. Von Fritz Cremer ermuntert und bestärkt, entschied sich Falko Warmt 1978, bewarb sich beim Verband Bildender Künstler, wurde Kandidat und im gleichen Jahr freischaffend – allerdings ohne jede Sicherheit, davon leben zu können. … Der Gegenstand oder besser der Hauptgegenstand seiner Kunst ist nicht irgend ein bevorzugtes Kleinod, welches immer wieder dargestellt wird, sondern das Verhältnis von Mensch, Tier, Wunschwesen und Ding, veranschaulicht in ihrer gegenseitigen Verletzbarkeit. Man ist versucht, nach der Bedeutung solcher Bilder zu fragen. Für Falko Warmt liegt diese vor allem darin, zeichenhaft auszusprechen und damit bannen zu können, was ihn zum Schaffen treibt: die Abwanderung des Menschen aus der Natur in die Zivilisation als Widerspruch und Notwendigkeit unaufhaltsam auf dem Weg in die moderne Gesellschaft. Und sollten auch wir uns bewusst sein, dass wir da mitgehen, könnten uns seine Werke Wegzeichen sein – freilich gleichnishaft.
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